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Dein Darm ist ein komplexes Ökosystem, das eine Vielzahl von Mikroorganismen beherbergt, die für Deine Gesundheit und Wohlbefinden von entscheidender Bedeutung sind. In den letzten Jahren hat die Forschung zunehmend gezeigt, dass ein Ungleichgewicht dieser Mikroorganismen – auch als Darmflora oder Darmmikrobiom bezeichnet – mit verschiedenen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht werden kann. Eine Möglichkeit, die Balance wiederherzustellen und die Gesundheit des Darms zu fördern, ist die Durchführung einer Darmsanierung. Über die vielen verschiedenen Möglichkeiten eine Darmsanierung durchzuführen, habe ich Dir schon in den Grundlagen in Folge 23 erzählt. Viele Methoden können bei einer Darmsanierung miteinander kombiniert werden. Heute schauen wir uns einmal die Sanierung mit Probiotika genauer an.
Lass uns also über Probiotika und ihre Rolle bei der Darmsanierung sprechen. Wenn du dich schon mal gefragt hast, was diese kleinen Bakterien eigentlich sind und warum sie für deinen Darm so wichtig sind, bist du hier genau richtig.
Also, Probiotika sind im Grunde genommen diese winzigen lebenden Mikroorganismen, die in bestimmten Lebensmitteln und auch mittlerweile vielen Nahrungsergänzungsmitteln vorkommen und deinem Darm auf verschiedene Weise guttun können. Typische Probiotika sind verschiedene Stämme von Bakterien und Hefen, die natürlicherweise im menschlichen Darm vorkommen, wie zum Beispiel Lactobacillus und Bifidobacterium. Sie können in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder probiotischen Lebensmitteln wie Joghurt, Sauerkraut oder Kefir konsumiert werden.
Sie sind wie kleine Helferlein, die sich in deinem Darm niederlassen und dort für Ordnung sorgen. Klingt cool, oder?
Diese kleinen Heinzelmännchen sind dafür bekannt, Verdauungsbeschwerden zu lindern, das Immunsystem zu stärken und sogar die Stimmung zu verbessern. Sie sind wie deine persönlichen Bodyguards, die deinen Darm vor schädlichen Eindringlingen schützen und dafür sorgen, dass alles reibungslos läuft. Toll wäre es, wenn Deine Helferlein im Darm das alles von alleine richten könnten. Aber manchmal sind von ihnen zu wenige oder aber auch nicht die richtigen vorhanden.
Aber woher kommen diese Probiotika, die Du einnehmen kannst, eigentlich her?
Nun, du findest sie natürlich in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut, Kimchi und sogar in einigen Käsesorten. Diese Lebensmittel sind voll von diesen kleinen Mikroorganismen, die deinem Darm helfen können, glücklich und gesund zu bleiben. In probiotischen Lebensmitteln findest du typischerweise eine Vielzahl von Mikroorganismen, darunter Milchsäurebakterien, Bifidobakterien und bestimmte Hefen. Diese werden von Herstellern oft als die guten Jungs für deinen Darm angepriesen. Aber wusstest du, dass es neben Probiotika auch etwas namens Präbiotika gibt? Präbiotika sind im Grunde genommen Nahrungsbestandteile, die dein Darm liebt, weil sie das Wachstum von nützlichen Mikroorganismen wie Bifidobakterien fördern. Du findest Präbiotika in Lebensmitteln wie Zwiebeln, Knoblauch, Chicorée und Schwarzwurzeln.
Die Idee, Bakterien in Lebensmitteln zu haben, ist übrigens überhaupt nicht neu. Schon vor langer Zeit haben die Leute herausgefunden, dass fermentierte Lebensmittel länger halten und besser für den Magen sind. Zum Beispiel wurde saure Milch, die Bakterien enthielt, schon vor Jahrhunderten mit frischer Milch vermischt, um Joghurt herzustellen. Und auch beim Brotbacken mit Sauerteig spielen Bakterien eine wichtige Rolle. Ich finde das mega, wie die Menschen eigentlich schon vor langer Zeit herausgefunden haben, was für unseren Darm gut ist, oder?
Früher haben die Hersteller damit geworben, dass probiotische Lebensmittel wie spezielle Milchgetränke oder Joghurte, in denen probiotische Kulturen hinzugefügt wurden, das Immunsystem und die Darmfunktion verbessern können. Allerdings konnte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) diese Aussagen nicht wirklich bestätigen. Sie haben festgestellt, dass es keine klaren Beweise für diese beworbenen positiven Effekte gibt. Jetzt dürfen die Hersteller nur noch damit werben, dass ihre Produkte die Laktoseverdauung fördern – nicht mehr und nicht weniger.
Aber was ist mit Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel?
Diese sind Produkte, die eine konzentrierte Dosis dieser nützlichen Bakterien enthalten. Sie sind wie kleine Power-Up-Kapseln oder Pulver für deinen Darm. Die Idee ist, dass sie deine Darmflora wieder ins Gleichgewicht bringen und helfen können, wenn du Verdauungsprobleme hast oder deine Darmgesundheit verbessern möchtest.
Probiotika sind im Grunde genommen Produkte, die spezielle lebende Bakterienkulturen enthalten, die darauf abzielen, deiner Darmgesundheit einen Boost zu geben. Diese kleinen Mikroorganismen sind ziemlich robust – sie überstehen die harte Umgebung deines Magens und gelangen dann in deinen Darm, wo sie ihre magische Wirkung entfalten sollen. Klingt cool, oder?
Wenn es um die Darmsanierung geht, können Probiotika-Nahrungsergänzungsmittel manchmal nützlich sein. Stell dir vor, du hast eine Baustelle in deinem Darm – es herrscht Chaos und Unordnung. Probiotika sind wie die Bauarbeiter, die hereinkommen und alles aufräumen. Sie helfen dabei, die richtige Balance von guten und schlechten Bakterien wiederherzustellen und deinen Darm auf den richtigen Weg zu bringen.
Aber wie genau wendest du Probiotika für eine Darmsanierung an? Nun, es gibt verschiedene Möglichkeiten. Einige Leute nehmen einfach täglich eine Kapsel Probiotika-Nahrungsergänzungsmittel ein, während andere lieber auf natürliche Lebensmittel wie Joghurt und Sauerkraut setzen. Es kommt wirklich darauf an, was für dich am besten funktioniert und was du bevorzugst.
Ein sehr weit verbreitetes Beispiel ist mittlerweile, dass du direkt während einer Antibiotikabehandlung der Zerstörung Deines Darmmikrobioms entgegenwirkst. Denn es gibt die AAD – die antibiotika-assoziierte Diarrhö. Klingt schlimm, oder? Diese tritt während oder nach der Einnahme von Antibiotika auf und kann ganz schön unangenehm sein. Es gibt einige Studien, die zeigen, dass Probiotika, insbesondere bestimmte Stämme wie Lactobacillus rhamnosus und Saccharomyces boulardii, helfen können, AAD zu verhindern.
In diesem Fall könntest du eine Kur mit Probiotika-Nahrungsergänzungsmitteln in Betracht ziehen, um deinem Darm einen kleinen Schubs in die richtige Richtung zu geben. Denn leider ist es ja so, dass bei einem Einsatz eines Antibiotikums dieses nicht selektiv die bösen Keime aus Deinem Körper entfernt. Die häufig mit breitem Spektrum wirkenden Antibiotika radieren daher auch einen Großteil Deiner guten Bakterien im Darm aus und können so für Dich eine große Mikrobiomwüste im Darm hinterlassen. Heute weiß man, dass es 8 Wochen bis 4 Jahre dauern kann, bis das Mikrobiom sich einigermaßen erholt hat nach einer Antibiotikatherapie.
Eine gezielte Darmsanierung mit Probiotika kann also dazu beitragen, die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die damit verbundenen gesundheitlichen Probleme zu lindern. Hier sind einige der potenziellen Vorteile einer Darmsanierung mit Probiotika:
Probiotika unterstützen die Verdauung, indem sie die Produktion von Verdauungsenzymen fördern und die Balance der Darmflora verbessern.
Ein großer Teil unseres Immunsystems befindet sich im Darm. Eine gesunde Darmflora kann das Immunsystem stärken und die Abwehr von Krankheitserregern unterstützen.
Menschen, die unter Verdauungsproblemen wie Reizdarmsyndrom leiden, berichten oft von einer Verbesserung ihrer Symptome nach der Einnahme von Probiotika.
Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass eine Darmsanierung mit Probiotika die Symptome von Hauterkrankungen wie Akne, Ekzemen und Rosacea verbessern kann, da eine gesunde Darmflora eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Entzündungen spielt.
Einige Studien legen auch nahe, dass eine gesunde Darmflora einen positiven Einfluss auf die Stimmung und das emotionale Wohlbefinden haben kann. Eine Darmsanierung mit Probiotika könnte daher auch bei der Behandlung von Depressionen, Angstzuständen und anderen psychischen Störungen hilfreich sein.
Wie führt man eine Darmsanierung mit Probiotika durch?
Eine Darmsanierung mit Probiotika kann auf verschiedene Weisen durchgeführt werden, abhängig von den individuellen Bedürfnissen und Zielen. Hier sind einige allgemeine Schritte, die Dir helfen können:
Bevor Du mit einer Darmsanierung beginnst, ist es ratsam, eine Therapeutin oder ErnährungsberaterIn zu konsultieren, um sicherzustellen, dass Probiotika für Dich geeignet sind und keine Kontraindikationen vorliegen. Eine Bestandsaufnahme vor einer wahllosen Einnahme eines Probiotikums macht Sinn.
Es gibt viele verschiedene Probiotika auf dem Markt, und nicht alle sind für jeden geeignet. Deine Gesundheitsexpertin kann Dir dabei helfen, die richtigen Probiotika für Deine spezifischen Bedürfnisse auszuwählen, vor allem wenn ihr vorher eine Stuhlanalyse durchgeführt habt und Du genau weißt, wie Dein Gesundheitszustand ist.
Neben der Einnahme von Probiotika können auch andere Maßnahmen zur Förderung der Darmgesundheit hilfreich sein, wie zum Beispiel eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Stressmanagement und regelmäßige Bewegung.
Achte auch darauf, wie sich Dein Körper während der Darmsanierung mit Probiotika fühlt, und dokumentiere eventuelle Veränderungen in Bezug auf Verdauung, Energielevel, Hautzustand und emotionales Wohlbefinden. Oftmals kann die Einnahme am Anfang unangenehm sein und von Blähungen begleitet, weil die vielen Helferchen ihr Bestes geben und Aufräumen. Hier können viele Gase entstehen.
Insgesamt kann eine Darmsanierung mit Probiotika ein wertvoller Schritt auf dem Weg zu einer besseren Gesundheit und einem gesteigerten Wohlbefinden sein. Indem Du die Balance Deiner Darmflora förderst, kannst Du nicht nur Verdauungsbeschwerden lindern, sondern auch viele andere Aspekte Deiner Gesundheit positiv beeinflussen. Denke aber daran, dass eine Darmsanierung mit Probiotika zwar viele Vorteile bieten kann, aber keine Wunderheilung ist. Die eingenommenen Probiotika helfen Dir meistens nur während der Einnahmezeit. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Stressmanagement bleibt weiterhin der Schlüssel zu langfristiger Gesundheit und Wohlbefinden. Damit förderst Du den Wachstum und das Wohlbefinden Deiner eigenen Darmbakterien, die alles für Dich tun werden.
Aber…es gibt auch schonmal einen Haken: Es gibt Studien, die gezeigt haben, dass ungezielte Probiotika-Einnahme einigen Patienten tatsächlich schaden kann, weil sich ihre Darmflora langsamer erholt.
Kurz gesagt: Probiotika sind nicht für jeden geeignet. Zum Beispiel sollten Frühgeborene, schwer Kranke oder Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem vorsichtig sein. Und eine klare Warnung kommt von Experten für Patienten mit schweren Entzündungen im Bauchraum, wie z.B. einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Es gab Studien, die eine höhere Sterblichkeitsrate bei Patienten zeigten, die gleichzeitig mit Probiotika behandelt wurden.
Am Ende des Tages geht es darum, Dich vorher zu informieren, nicht blind Billionen von Probiotischen Keimen zu schlucken, auf deinen Körper zu hören und das zu tun, was sich für dich richtig anfühlt. Aber denk daran, dass Probiotika keine Wundermittel sind. Sie können helfen, aber sie sind nur ein Teil des Puzzles für eine gesunde Darmgesundheit. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressabbau sind genauso wichtig.
Wenn Deine Darmbarriere nachweislich geschädigt ist – was eine Stuhlanalyse Dir zeigen kann – kann ein Einsatz von Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel auch eine Überforderung sein für Deinen Darm.
Was kannst du also tun, um deine Darmgesundheit zu unterstützen, ohne auf Probiotika in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zurückgreifen zu müssen?
Nun, eine ausgewogene Ernährung mit viel ballaststoffreichem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten ist definitiv ein guter Anfang.
Dazu noch täglich ein natürliches Sauermilchprodukt wie Joghurt, Kefir oder fermentiertes Gemüse, um deinen Darm mit natürlichen Probiotika zu versorgen. Und vergiss nicht, dich regelmäßig zu bewegen – dein Darm wird es dir danken!
Warum ist eine gesunde Darmflora wichtig?
Eine ausgewogene Darmflora ist entscheidend für die Verdauung von Nahrungsmitteln, die Aufnahme von Nährstoffen, die Regulation des Immunsystems und sogar für die Stimmung und das Verhalten. Wenn das Gleichgewicht der Mikroorganismen gestört ist, kann dies zu Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung führen. Darüber hinaus wird ein Ungleichgewicht der Darmflora mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter Allergien, Autoimmunerkrankungen, Hautprobleme und sogar psychische Störungen wie Depressionen und Angstzustände.
Dein Darmmikrobiom ist ein besonders wichtiger Teil im Darm…in Deiner Darmbarriere…der mit den vielen kleinen Helferchen für Dein Wohlergehen und Deine körperliche und psychische Gesundheit sorgt. Daher ist Deine Darmgesundheit so enorm wichtig.
Wie immer danke ich Dir fürs Zuhören und bin gerne bei Fragen für Dich da!
Nutze dazu gerne mein Kontaktformular in den Shownotes oder auf meiner Webseite darmgluecklich.de
In der nächsten Folge geht es um Darmsanierung mittels Fasten. Ich berichte Dir über die verschiedenen Möglichkeiten des Fastens, über das Für und Wieder und erzähle Dir von meiner Form des Fastens, die ich am liebsten durchführe und warum.
Bis zum nächsten Mal – ich freue mich auf Dich
Deine Linda