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Also. Alle reden über intuitives Essen, als wär’s die Erleuchtung in Bioform.
„Hör auf deinen Körper“, sagen sie. „Iss, was dir guttut.“
Klingt nach Selbstfürsorge. Klingt nach Balance. Klingt… romantisch verklärt.

Aber ich sag dir was: Wenn dein Mikrobiom aus dem Gleichgewicht ist,
wenn dein Blutzucker Achterbahn fährt und dein Nervensystem noch im „Ich muss funktionieren“-Modus steckt, dann ist dein Bauchgefühl manchmal nix weiter als ein gestresstes Nervenkostüm mit Snack-Verlangen.

Und ja – das klingt hart. Aber jemand muss es sagen: Nicht jeder Impuls ist Intuition. Manchmal ist’s einfach nur Cortisol mit Heißhunger auf Croissants.

Was ist eigentlich „intuitives Essen“ – und warum klappt es so selten?

Intuitives Essen bedeutet theoretisch: Du isst dann, wenn du Hunger hast. Du hörst auf, wenn du satt bist. Du wählst das, was dir guttut – und nicht, was dein innerer Junkie schreit.

Klingt grundsätzlich sehr logisch. Aber die Praxis? Ist oft ein Zirkus.

Denn: Was ist Hunger – und was ist Entzug? Was ist Appetit – und was ist Blutzuckerschwankung? Was ist Intuition – und was ist ein dysreguliertes Stresssystem?

Wenn dein Darm nach Chips verlangt, dein Nervensystem nach Schokolade schreit
und deine innere Rebellin die zehnte Intervallfasten-Regel boykottiert, dann brauchst du keine „Intuition“, sondern erstmal eine Reset-Taste.

Denn die Wahrheit ist: Wenn dein Körper permanent in Alarmbereitschaft ist – emotional, hormonell oder bakteriell – dann ist dein Bauchgefühl wie ein Navi mit kaputter Antenne:
Laut, hektisch – aber leider völlig daneben.

Wir reisen in der Evolutionsgeschichte zurürck: Stell dir vor, du bist ein Höhlenmensch…

Dein Tag besteht aus Jagen, Sammeln – und dem gelegentlichen Versteckspiel mit einem schlecht gelaunten Säbelzahntiger.
Dein Körper sagt dir genau, wann du hungrig bist – weil du echte Energie brauchst.
Du isst, was da ist. Du hörst auf, wenn du satt bist. Einfach. Natürlich. Instinktiv.

Und jetzt: Fast Forward ins 21. Jahrhundert. In die 24/7 Verfügbarkeit: Essen ist überall. Immer. Sofort. Dein Gehirn wird nonstop beschossen mit Reizen, Aromen, Werbung – da soll mal einer sagen, was echter Hunger ist und was nur Netflix-mit-Snack-Gelüste.

Lebensmittel sind heute keine Lebensmittel mehr. Sie sind Designprodukte – optimiert auf Zucker, Fett, Salz. Eine Kombination, die es so in der Natur nirgendwo gibt und daher unseren Körper regelrecht provoziert.

Dein Belohnungssystem? Wurde Gekapert. Und plötzlich schreit dein „Bauchgefühl“ nicht nach einer Suppe – sondern nach der ganzen Kekspackung. Und zwar jetzt. Sofort.

Hinzu kommt: Dein Cortisol – also Dein Stresshormon – ist auf Dauerschleife. Dein Körper glaubt, er muss sich rüsten für Krieg, Krise oder Katastrophe – obwohl du nur E-Mails beantwortest. Und wie kompensiert er? Mit Kalorien. Schnell. Viel. Falsch.

In dieser Reiz-Realität ist es kein Wunder, dass das ach so gefeierte „intuitive Essen“ für viele scheitert. Denn dein Bauchgefühl? Wird längst nicht mehr von dir selbst gesteuert – sondern von Dopamin, Dauerstress und Discounter-Design.

Dein Bauchgefühl ist dabei nicht kaputt – es wurde gehackt

Viele denken: „Ich hab einfach kein Sättigungsgefühl.“ Nope. Du hast es. Es wurde nur jahrelang manipuliert.

Durch Industrie-Zucker, künstliche Aromen, Geschmacksverstärker, Dopamintricks.
Durch TikTok-Trends, Cheat Days, Detox-Wochen und andere Ernährungsesoterik.
und…Durch das ständige Gefühl, funktionieren zu müssen – statt zu fühlen, was dein Körper wirklich braucht.

Stell dir dein Bauchgefühl wie ein Navi vor. Früher hatte es klare Signale. Heute ist es wie „Bitte wenden“ im Kreisverkehr der Foodindustrie.
Du verlässt dich auf Apps, Kalorienzähler, Intervall-Algorithmen – und vergisst dabei, wie echte, natürliche Körpersignale eigentlich klingen.

Wir müssen wieder lernen zwischen Echthunger und Emotionshunger? Zwischen den zwei Gesichtern des Appetits

Stell dir vor, dein Hunger kommt zur Tür rein. Die Frage an Dich ist: Wer steht da wirklich?

Echter Hunger ist ruhig. Direkt. Zielorientiert. Er meldet sich langsam. Er fragt höflich: „Hey, wann gibt’s was Richtiges?“ Er hat kein Problem mit Brokkoli. Oder einem Teller Linsensuppe.

Emotionaler Hunger dagegen? Der steht plötzlich im Raum. Mit Glitzerjacke, lauter Musik und ruft: „SCHOKOLADE! JETZT! SOFORT!“ Er kommt aus Langeweile, Frust, Stress oder dem Wunsch nach Belohnung. Und wenn du ehrlich bist: Er ist selten mit einer Karotte zufrieden.

Der Unterschied? Echthunger beginnt im Bauch – langsam und körperlich. Emotionshunger beginnt im Kopf – plötzlich und fordernd.

Und das Problem? Die meisten von uns kennen nur noch die Glitzerjacke. Weil wir verlernt haben, die ruhige Stimme unseres Körpers zu hören.

Aber – good news: Du kannst es wieder lernen. Nicht über Dogmen oder Tabellen. Sondern über Bewusstsein. Und genau das machen wir jetzt gemeinsam.

Was viele Coaches da draußen vergessen: Man kann nicht intuitiv essen, wenn man jahrzehntelang industriell umerzogen wurde. Das wäre, als würde man einem dressierten Zirkusbären sagen: „Du darfst jetzt wieder entscheiden, was du machen willst.“

Spoiler: Er tanzt trotzdem. Weil er’s nicht anders kennt.

Bevor du deinem Körper wieder vertrauen kannst, musst du ihm erstmal helfen, den Entzug zu überleben.

Du brauchst erstmal einen Reboot – so wie bei einem Laptop, der seit 4 Jahren auf Standby war und sich fragt, warum alles so langsam läuft. Dein Körper muss neu kalibrieren, was echter Hunger ist – und was nur ein lauter innerer Algorithmus, der sagt:
„Iss! Jetzt! Schnell! Süß!“

Du brauchst dein eigenes Drehbuch – mit neuen Gewohnheiten und einem neuen Belohnungssystem.

Denn die alte Belohnung war vielleicht süß –aber sie hat dir bittere Nebenwirkungen eingebracht: Entzündungen. Blutzuckerachterbahn. Heißhunger. Übergewicht. Und ein schlechtes Gewissen, das länger bleibt als der Schokoriegel im Magen.

Und das Gehirn? Das sagt: „Aber das hat sich doch immer gut angefühlt…“
Deshalb: Nicht mit Druck – sondern mit neuen Reizen.

Neue Gewohnheiten brauchen neue Rituale. Damit dein Gehirn nicht rebelliert – sondern applaudiert. Du brauchst dein eigenes Drehbuch…mit einem neuen Belohnungssystem und neuen Gewohnheiten.

Hier eine kleine To-Do Liste, um neue Gewohnheiten zu etablieren – Schritt für Schritt

  1. Mikro statt Makro. Starte mit einer Mini-Veränderung. Beispiel: Jeden Abend 5 Minuten früher schlafen. Oder 1 Glas Wasser vor dem Kaffee.
  2. Eine neue Gewohnheit – eine klare Uhrzeit. Rituale brauchen Routine. Beispiel: Immer nach dem Zähneputzen → 1 Min bewusst atmen. Oder ein kurzes Dankbarkeitsjournal führen. Das heisst: verknüpfe Deine neue Gewohnheit immer an etwas, was automatisch in Deinem Tagesablauf passiert, wie Zähne putzen, Geschirrspüler einräumen
  3. Belege Trigger neu. Du willst snacken? Geh eine Runde. Du bist müde? Trinke ein Glas Wasser. Du bist frustriert? Schüttel dich, statt zu kauen.
  4. Neue Belohnung = neues Gefühl. Statt Zuckerflash → echtes Stolzgefühl. Statt Frustessen → Musik aufdrehen & tanzen. Statt Belohnung = Chips → Belohnung = Lieblingstee & Podcastpause.
  5. Celebration! Feier jeden kleinen Erfolg – laut oder leise. Mach’s sichtbar: Häkchen im Journal, Post-it am Spiegel, Tanz in der Küche.

Ganz wichtig sind dabei Wiederholungen…sie führen zu Bewusstsein , so dass eine neue Autobahn im Kopf entsteht, die es Deinem Gehirn einfach macht entlang zu brausen
Und dann kommt dein System langsam aus der Komfortzone. Richtung Regeneration. Selbstwirksamkeit. Freiheit.

Dann – und nur dann – macht dein Gehirn mit. Und dann kommt der zweite Teil: die Tools für Deinen Bauch. Denn erst wenn du den Raum dafür geschaffen hast, kann dein Bauchgefühl zurückkehren.

Willst du wissen, was dein Bauch wirklich braucht?

Dann fang nicht bei der Intuition an – sondern bei der Regulation.
Denn die Wahrheit ist: Wenn deine Intuition dich dahin gebracht hat, wo du jetzt stehst – dann war es vermutlich keine.

Intuition kommt nicht aus dem Supermarkt-Regal, und auch nicht aus einem Instagram-Zitat.
Intuition ist das, was sich wieder zeigt, wenn dein System in Balance ist.

Und dafür braucht dein Körper zunächst klare Signale, klare Abläufe, klare Tools.

Zurück zum Intuitiven Essen: Reset-Plan in 5 Schritten:

  1. Stopp die Dauerverfügbarkeit. Keine Snacks auf Sichtweite. Kein Dauernaschen im Stehen oder Scrollen.Heißt: aufräumen im Gehirn UND im Kühlschrank oder der Naschschublade.
  2. Feste Mahlzeiten. Zwei bisDrei echte Mahlzeiten am Tag. Zum richtig Sattessen. Dazwischen: Pause. Verdauung. Ruhe.
  3. 12–14 Stunden Essenspause über Nacht. Gib deinem Darm nachts den Raum zur Regeneration. Das ist kein Trend – das ist Biologie.
  4. Bunte, ballaststoffreiche Mahlzeiten. Dein Mikrobiom liebt bunte Vielfalt – nicht bunte Verpackung.
  5. Check deine Darmgesundheit. Mit einer fundierten Stuhlanalyse. Damit du weißt, was dein Körper braucht, statt zu raten.

Und dann – erst dann – kann echte Intuition zurückkehren. Dann spürst du wieder echten Hunger. Echte Sättigung. Echte Signale.

Denn intuitives Essen beginnt nicht mit dem Bauchgefühl – sondern damit, dass Dein Gehinr mitspielt und dann mit Bauchverstehen.

Von Leaky zu Lucky. Von Chaos zu Klarheit. Von außen gesteuert zu innerlich geführt.

Und damit sind wir am Ende dieser Folge angekommen –…mit einem klaren Bauchgefühl
und hoffentlich ein paar Aha-Momenten mehr im Gepäck.

Wenn du gemerkt hast: „Hm, vielleicht ist mein Bauchgefühl gar nicht so intuitiv, wie ich dachte…“ Dann war genau das der Punkt.

Denn bevor du deiner Intuition blind vertraust, vertrau lieber erstmal deinem Darm –
und schau, ob der überhaupt in der Lage ist, dir echte Signale zu senden.

Wenn du wissen willst, was wirklich los ist:
→ Mach eine fundierte Stuhlanalyse.
→ Hol dir dein persönliches Drehbuch zurück.
→ Und lass dich nicht länger von alten Mustern steuern.

Alle Infos zu meiner Stuhlanalyse, dem Kursprogramm und dem Journal findest du wie immer unter www.darmgluecklich.de oder direkt über den Link in den Shownotes.

Vergiss nicht:
Du musst nicht perfekt essen.
Du musst nur ehrlich hinhören – und die Regie wieder übernehmen.

Danke, dass du dabei warst –
abonniere den Podcast schau ihn auf YouTube immer mit Bild, teil die Folge mit deinen Lieblingsmenschen und lass Dir gesagt sein: Intuition braucht einen klaren Darmkanal.

Bis nächste Woche – bleibe darmglücklich
deine Linda